Strategie in Zeiten von Corona

Covid 19 hat unser Leben gefühlt auf den Kopf gestellt, und diese Auswirkungen haben auch die Wirtschaft getroffen; ganze Branchen sind in eine Schieflage gekommen, und noch ist nicht abzusehen, wann die Krise überstanden ist.  In vielen Unternehmen ist es zu einem (fast) völligen Stillstand gekommen, vielfach mussten Strategien und Arbeitsprozesse komplett umgestellt werden, innerhalb kürzester Zeit. Dabei ist es zu gravierenden Änderungen der Arbeitsweise gekommen, einerseits durch technische Umstellungen, andererseits bedingt durch geändertes Konsumentenverhalten.

Erstes Ziel in der Corona-Krise war, die Unternehmen irgendwie am Laufen zu halten;
die Frage war vielfach:
„Wie können wir überhaupt weiterhin unser Geschäft betreiben?“,
nicht:
„Wie – langfristig - effizient sind die gesetzten Maßnahmen?“

Mit der Aussicht auf eine Normalisierung der Situation im Herbst wurden die Umstellungen auch von den MitarbeiterInnen mitgetragen, großteils ohne Zögern und ohne zu murren (was für  die österreichische Seele per se fast erstaunlich ist). Das war notwendig. Corona hat uns mit so einer Wucht getroffen, dass es im ersten Schritt für Unternehmen nur darum gehen konnte, am Laufen zu bleiben.

Jetzt ist der Herbst da – und es scheint, dass unsere neue Normalität die ist, dass die Zukunft weiterhin nicht planbar ist. Die Pandemie hat in den letzten Wochen wieder so rasant an Fahrt aufgenommen, dass ein erneuter Lockdown im Raum steht (den alle, von Wirtschaft bis Politik, möglichst vermeiden wollen) und es jedenfalls so aussieht, dass die Änderungen im Arbeitsleben vielfach bestehen bleiben werden, dass aus Provisorien Standardabläufe entstehen.

Viele Unternehmen sind aktuell dabei, die im Zuge von Covid 19 erfolgten Umstellungen zu evaluieren und Strategien und Prozesse zu entwickeln, die flexibel auf Außeneinflüsse wie die Corona-Pandemie reagieren können. Klar ist, dass 1) der Schub, den die Digitalisierung erfahren hat, unumkehrbar ist. Egal ob im Schulwesen oder in der Wirtschaft, die Digitalisierung schreitet in einem Tempo voran, das vor einem Jahr noch niemand vermutet hätte. Wo wir in Österreich als Gesellschaft insgesamt in den letzten Jahren einiges „verschlafen“ haben, wird plötzlich allerorts vieles fortschrittlichst digitalisiert. Die zweite große Veränderung im Wirtschaftsleben ist das Homeoffice. Bis dato in vielen Unternehmen nur ungern gesehen (oft wurde es den MitarbeiterInnen als großes Zugeständnis des Unternehmens zugestanden), haben die letzten Monate gezeigt, dass auch das funktionieren kann.

Interessensverbände drängen darauf, das Homeoffice gesetzlich auf sichere Beine zu stellen. In der Zwischenzeit arbeiten viele Unternehmen schon daran, das Homeoffice als fixen Bestandteil in ihre Arbeitsprozesse einzuplanen.

Diese Schritte sind ein gutes Zeichen dafür, dass sich die österreichische Wirtschaft erholen kann. Mittlerweile gibt es aber auch einige Studien dazu, dass Covid 19 und die daraus folgenden Maßnahmen und Veränderungen langfristige Auswirkungen auf die Psyche der Menschen haben. Viel wird gerade darüber berichtet, wie kritisch der Lockdown und das notwendige Social Distancing der letzten Monate für junge Menschen sind, aber auch, dass für viele (besonders Frauen) die Mehrfachbelastung von Homeoffice und Homeschooling besonders anstrengend war und daraus möglicherweise langfristige psychische und/oder physische Probleme erwachsen können.

Die Corona-geschuldeten Veränderungen haben generell Unsicherheiten bei vielen Menschen erzeugt, nämlich

  • die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, und
  • die Angst vor geänderten Arbeitsbedingungen und -abläufen.

Dies gilt es nun, im Arbeitsleben abzufangen, damit die Menschen nicht ihre Ressourcen für den Umgang mit ihren Ängsten aufbrauchen, sondern sie weiterhin produktiv für die Erreichung der Unternehmensziele einsetzen können.

Zwar ist die allgemeine Lage vieler Unternehmen so angespannt, dass es kaum  langfristige Jobgarantien geben kann. Gerade deshalb ist es aber wichtig, den MitarbeiterInnen gegenüber transparent zu sein und sie, soweit möglich,  in die Entwicklung zukünftiger Strategien einzubeziehen. UnternehmerInnen und Unternehmensführungen stehen aktuell vor der Aufgabe, ihre Strategien und Prozesse so zu definieren, dass der Unternehmensfortbestand langfristig gesichert werden kann. Das sind nicht nur simple Anpassungen von Arbeitsabläufen oder Änderungen der Infrastruktur – das bedeutet für einige auch, Ziele, Unternehmensgegenstände und uU Visionen neu zu definieren, um daran dann die operativen Abläufe zu orientieren. Von den Zielen her betrachtet mögen daher Maßnahmen notwendig sein; ohne die Ziele und die daraus erwachsenden Notwendigkeiten zu kennen, können die Veränderungen für die MitarbeiterInnen schwer nachvollziehbar sein.

rechteckiges aufgestelltes Bild_unten links reicht eine Hand in ein rotes Viereck, dahinter aufsteigend überlappend ein oranges, ein schwarzes, ein gelbes Viereck

Um Ihre MitarbeiterInnen in dieser Zeit der Veränderungen gut auf Ihrem Weg mitzunehmen, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:

  • Legen Sie in dieser Zeit des Umbruchs besonderes Augenmerk auf das Thema MitarbeiterInnenentwicklung, um Ihren Angestellten zu ermöglichen, ihre Ressourcen bestmöglich einzusetzen.
  • Seien Sie transparent, was anstehende Veränderungen betrifft, sowohl bezogen auf Ihre Ziele als auch auf notwendige Maßnahmen – das gibt Ihren MitarbeiterInnen Sicherheit und ermöglicht freieres und effizienteres Arbeiten.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre MitarbeiterInnen für geänderte Anforderungen gerüstet sind – uU sind fachliche Kompetenzen zu erweitern oder neu zu erwerben.
  • Unterstützen Sie Ihre MitarbeiterInnen darin, sich auf neue Arbeitsbedingungen einzustellen – neue Teamgefüge oder neue Arbeitsweisen (Stichwort Homeoffice) sind in der Zusammenarbeit zu berücksichtigen und neue Routinen zu schaffen.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Führungskräfte für all diese neuen Anforderungen gerüstet sind, um ihre jeweiligen Teams optimal in die Zukunft führen zu können
  • Integrieren Sie, soweit möglich, Ihre MitarbeiterInnen in die strategische Planung, um einerseits so die Akzeptanz zu fördern und vor allem, um Prozesse und Maßnahmen möglichst früh auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen.

In meinem Leistungsportfolio finden Sie mehr über meinen Zugang zur MitarbeiterInnenentwicklung. Bei Interesse kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Gespräch.